Die
Touristen-Attraktion im Schwarzwald: Zeitgeschichte im Uhrenmuseum Furtwangen
Geschichte
der Zeit, Kindheitserinnerungen oder auf den Spuren der Vorfahren – jeder
verbindet etwas anderes mit dem deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen. Mit über
8000 Objekten aus aller Welt und einer Geschichte von über 160 Jahren, zählt
das Museum zu einer der touristischen Attraktionen des Schwarzwalds. Doch warum braucht man ein Museum für Uhren?
Als einen „Ort an dem man viel entdecken kann, wenn
man sich darauf einlässt“ beschreibt Ines Leidler das Uhrenmuseum. Sie arbeitet
seit einem Jahr als Volontärin im Uhrenmuseum. Ihr Studium der Europäischen
Ethnologie und Neueren und neusten Geschichte absolvierte sie in Augsburg.
Aufgrund der Geschichte und die Kultur die mit jedem Exemplar verbunden ist, entschloss
sie sich zu einem Volontariat im Uhrenmuseum.
Volontärin Ines Leidler |
Das deutsche Uhrenmuseum hat eine lange Tradition, denn schon seit 1850 gibt es in Furtwangen eine Uhrmacherschule, welche als Vorläufer der heutigen Hochschule gilt. Dennoch verirren sich nur recht selten Studenten der Hochschule ins Museum, was vielleicht mit dem Gerücht in Verbindung steht, das ein Besuch des Museums vor der Klausurzeit für schlechte Noten sorge.
Sonderausstellungen locken auch die
Einheimischen an
Die
Einheimischen werden meist durch Sonderausstellung angelockt, da sie die
Dauerausstellung bereits aus frühster Kindheit kennen. Viele verbinden ihre
Kindheitserinnerungen mit dem Uhrenmuseum, sei es durch die Ferienprogramme wie
die Uhrenwerkstatt, in der man seine eigene Uhr bauen kann oder Pflichtbesuche
mit der Schule. Dabei bleiben meist der Knödelesser, die Musikinstrumente und
die berühmte Nollsche Weltzeituhr in Erinnerung, welche zu den beliebtesten
Exponaten zählen. Aber auch das Kopernikanische Planetarium ist immer ein
Highlight, welches gerne in den täglichen Führungen gezeigt wird.
Eines der beliebtesten Exponate: Der Knödelesser |
Führungen werden in sechs verschiedenen Sprachen gehalten, unter anderem auch in Rumänisch. Oft übernehmen diese auch Muttersprachler, welche aus Spaß und Freude die Touren führen. Dadurch können den Besucher aus allen Teilen der Welt die Geschichte der Uhren näher gebracht werden. Vor allem aus dem Nachbarland Frankreich wird das Angebot angenommen, aber auch aus den USA, England oder Israel kommen die Besucher. Dabei ist der ein oder andere auf den Spuren seiner Vorfahren, um mehr über die Region seiner Verwandten zu erfahren.
Komm herein und lass dich
verzaubern
Trotz
der wenigen technischen Elemente die das Museum bietet, verlässt „jeder der die
Führung macht, das Museum verzaubert“. Jeden Monat gibt es eine Uhr des Monats,
welche näher betrachtet wird. Dies fällt auch unter die Arbeit der Volontärin.
In die Sonderausstellungen werden auch oft Laienmeinungen eingebaut. Das heißt,
die Interessen von Mitarbeitern der Hochschule, Freunde oder Besuchern werden
bei der Themenwahl berücksichtigt.
Das Uhrenmuseum als Opfer eines
Einbruchs
Ende
August 2006 wurde das Uhrenmuseum Opfer eines Einbruchs bei dem 42
Taschenuhren, vier Uhrketten und ein goldenes Uhrgehäuse entwendet wurden. Der
Täter aus dem Raum Karlsruhe, drang früh morgens mit Gewalt in das Museum ein.
Bei dem Zerschlagen einer Glasvitrine verletzte er sich jedoch und durch eine
spätere DNA-Analyse konnte er im Mai 2007 ermittelt werden. Er wurde zu vier
Jahren Haft verurteilt, aber sein vermeintlicher Mittäter konnte nie ermittelt
werden.
Sechs
der gestohlenen Exponate fanden ihren
Weg in das Uhrenmuseum zurück. Ein Exponat tauchte auf einem ungarischen
Flohmarkt auf und wurde von dem ehrlichen Käufer in das Museum zurückgebracht
und kann nun wieder mit den anderen Ausstellungsstücken angeschaut werden.
Das
deutsche Uhrenmuseum Furtwangen bietet für jede Generation etwas. Ob es die
Küchenuhr ist, die jedermann aus seiner Kindheit kennt oder die traditionelle
Kuckucksuhr. Die Führungen bieten nicht nur trockene Informationen über das
Funktionelle der Uhr, sondern viel mehr die Geschichte dahinter, die kuriose
Entstehung, die Menschen die sie entwickelten und die kulturellen Aspekte.
Ausgefallene Exemplare wie der Knödelesser und die lauten Musikinstrumente
begeistern sowohl Jung als auch Alt.
Die Nollsche Weltzeituhr |
Mehr Informationen gibt es auf der
Seite des deutsche Uhrenmuseum
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